Die APO 2010: Qualität in der Ausbildung sichern

 

Warendorf (fn-press).  Die neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO) hat alle Gremien passiert, sie erscheint im November und tritt am 1. Januar 2010 in Kraft. Drei Jahre lang haben vier Hauptarbeitskreise bestehend aus Vertretern der Landes- und Anschlussverbände, der verschiedenen Disziplinen und weiteren Fachexperten die Neuerungen und Veränderungen erarbeitet. 

Die Hauptziele bei der Überarbeitung des roten Ringbuches waren eine Ausrichtung der APO auf die gesellschaftliche und demografische Entwicklung, Sicherung der Qualität im Ausbildungswesen, Stärkung der Ausbilder und Turnierfachleute sowie die Aufnahme von neuen Angeboten für die verschiedenen Gruppierungen rund ums Pferd. „Diese vier Schwerpunkte ziehen sich wie ein roter Faden durch die neue APO“, erklärt Eva Lempa-Röller, Referentin der Abteilung Ausbildung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Die Neuerungen basieren unter anderem auf den Erfahrungen mit der APO 2006, aber auch auf Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Ergebnissen aus dem Projekt „Investitionen in die Zukunft“ und den langfristigen Konsequenzen aus der IPSOS-Studie.

In der APO sind die wesentlichen Überarbeitungsschwerpunkte: FN-Kennzeichnungen, Ausbildung im Umgang mit dem Pferd und in der Pferdekunde, Abzeichen, Lehr- und Organisationskräfte, Turnierfachleute, Fachkräfte im Therapeutischen Reiten sowie Ausbildungsgänge anderer Reitweisen. Bei den FN-Kennzeichnungen, die einem Qualitätssiegel entsprechen, wurde festgelegt, dass es nicht nur weitere Zertifizierungen zum Beispiel für Vereine, Meisterbetriebe oder Reitschulen, sondern auch eine betriebsorientierte Punktevergabe gibt. So soll das Niveau bestimmt und die Qualität gesichert werden. In den Abschnitten zur Ausbildung im Umgang mit dem Pferd und zu den Abzeichen ging es der Arbeitsgruppe im wesentlichen darum, mehr Praxisbezug zu erreichen. So gibt es nun verpflichtende Vorgaben zur Lehrgangsleitung und Lehrgangsvorbereitung im Bereich der Abzeichen beziehungsweise Ausbildung im Umgang mit dem Pferd. Darüber hinaus sind bestimmte Vorgaben zur Lehrgangsleitung, beispielsweise dass der Leiter ein Trainer C, B, A mit gültiger DOSB-Lizenz sein muss, und die Gestaltung der Lehrgänge festgelegt worden. Neu ist das FN-Sportabzeichen, das zu den Motivationsabzeichen zählt, so dass die Angebote in diesem Bereich für Kinder, Jugendliche und Erwachsen erweitert und attraktiver geworden sind. 

Besonders wichtig war es der Arbeitsgruppe, die Kompetenzen der Ausbilder im Hinblick auf die verschiedenen Zielgruppen zu stärken. Die Neuerungen im Bereich der Lehr- und Organisationskräfte zielen wie bereits in der APO 2006 begonnen weiterhin darauf ab, die Aus- und Fortbildungen der Trainer auf die entsprechenden Zielgruppen – Basissport oder Leistungssport – auszurichten. Die Fortbildungspflicht und die Kompetenzerweiterung der Ausbilder sowie der Trainer als Lehrgangsleiter sind bewusst in die APO aufgenommen beziehungsweise manifestiert worden. Zusätzlich gab es eine Vorgabe durch die DOSB-Rahmenrichtlinien, die seit dem 1. Januar 2008 gelten. Die „Trainer C und B Fahren Basisport“ und der „Trainer A Basissport“ wurden neu eingeführt. Unter der Rubrik Turnierfachleute war die neue Strukturierung der Grundprüfung für Richter Reiten und die Parcourschefs ein besonderes Anliegen des Arbeitskreises. Darüber hinaus ist die APO-Struktur der Systematik der Leistungsprüfungsordnung (LPO) angepasst worden.

 Des weiteren  sind in der APO 2010 die Inhalte zum Bereich Fachkräfte im Therapeutischen Reiten „Ausbildungsgänge der Anschlussverbände und Fachberater im Bereich Ausrüstung aktualisiert worden. Unter anderem sind dabei der Trainer C und B im klassisch-barocken Reiten und die Zusatzqualifikation „Sattelbeurteilung“ entstanden. ew

02.07.2009