Tag der offenen Stalltür: 98 Betriebe und Vereine öffneten im PSV Hannover ihre Tore

Hannover (psvhannover-aktuell). Am Ende waren es über 1.000 Vereine und Betriebe, die am 4. Oktober bundesweit ihre Türen und Tore zum Tag der offenen Stalltür öffneten. Zu dem Aktionstag aufgerufen hatten die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Landespferdesportverbände. Reit-, Fahr- und Voltigiervorführungen gehörten zum Kernprogramm und zeigten potenziellen Mitgliedern und Kunden, was man zu bieten hat. 

„Der Erfolg vor Ort hing nicht nur von dem attraktiven Programm ab, dass die Teilnehmer auf die Beine gestellt haben. Ein ganz entscheidender Punkt war auch, wie sehr die Werbetrommel gerührt wurde“, sagte Martin Otto, der bei der FN den „Tag der offenen Stalltür“ betreut. Er war am 4. Oktober bei einigen Vereinen und Betrieben im norddeutschen Raum zu Gast. „Die Besucherzahlen variierten – in Abhängigkeit auch der räumlichen Lage – zwischen 200 und 1.000“, stellte er fest. Selbst in Schleswig-Holstein, wo das Wetter überhaupt nicht mitspielte, waren immerhin noch 10.000 Interessierte in die rund 50 offenen Ställe gekommen. 

Mehr als zufrieden mit dem „Tag der offenen Stalltür“ zeigte sich im Gebiet des Landesverbandes Hannover Familie Eschenhorst aus Ehrenburg bei Twistringen von der Reitanlage Meeresberg. Sie feierten ihr zehnjähriges Jubiläum gleichzeitig mit der Einweihung ihrer auf 60 Meter verlängerten hellen und luftigen Reithalle. Die Ehrenvorsitzende des PSV Hannover Erika Cordts gratulierte dem Ausbilder-Ehepaar herzlich und freute sich, was die Eschenhorsts mit ihrem Team alles auf die Beine gestellt hatten, um den Betrieb von seiner besten Seite zu präsentieren. Mit herbstlicher Deko liebevoll geschmückt, gab es in der Reithalle aufwendige Voltigierschaubilder mit Sport- und Showelementen, Freiheitsdressur und als Höhepunkt am Nachmittag mit Ehrengast Leonie Bramall eine Dressur-Demo von der Remonte bis zum fertigen Grand-Prix-Pferd. Kutschfahrten mit dem Kaltblut-Zweispänner, Treckerfahrten rund ums Hofgelände, Ponyreiten, Hüpfburg, Kinderschminken, Info-Stände, ein Jagdbläser-Ensemble und viele kulinarische Köstlichkeiten lockten viele pferdebegeisterte Besucher auf die Anlage. Das Team hatte sich aber auch tüchtig vorher ins Zeug gelegt, gute Pressearbeit geleistet und viele Helfer mobilisiert. Die Parkplätze waren proppevoll. Bei herrlichem Herbstwetter mit viel Sonne konnten die Kiddies ihre ersten Reitversuche auf dem schönen Außenplatz wagen.

Astrid und Hermann Witte hatten ihre FN-geprüfte Fünf-Sterne-Anlage in Riede, südlich von Bremen, schick herausgeputzt und für den Nachmittag ein sehr vielseitiges und informatives Programm auf die Beine gestellt. Da ein Drittel der Einsteller Westernreiter sind, beteiligten sich diese auch aktiv an den Schaubildern. Lusitano, Quarter Horse, Friese, Haflinger oder Warmblut – alle zeigten sich von ihrer besten Seite. Die geführte und für das Publikum kommentierte Gelassenheitsprüfung mit Pferden verschiedenster Rassen- und Altersklassen war professionell vorbereitet. Eine dreijährige Quarterhorse Stute sorgte für viele Lacher, als sie Regenschirme mit dem Maul durch die Luft schleuderte, sich in knisternde Planen hüllen ließ und auch vor Rappelsäcken und Luftballons keine Angst hatte.

Im Reiterverein Hannover gab es ein buntes Showprogramm mit Dressur- und Springquadrille, Kostümreiten sowie Vorführungen der Vereinskinder, in dem die Reitlehrer und Reitschüler ihr Können zeigten. Nichts ging aus Sicht der Kinder über das Ponyreiten, aber sehr beliebt war auch die Schnitzeljagd über das gesamte Gelände des Reitervereins – durch Ställe, über Hindernisse, über Dressurvierecke, Longierzirkel, Springplatz und Geländestrecke. Am Ende belohnte die Schnitzeljäger der Fund eines kleinen Schatzes im alten Jagdstall. „Insgesamt kamen an diesem stürmischen Herbsttag ungefähr 300 Besucher in den Reiterverein, sahen sich in den Ställen um, blickten hinter die Strohballen, genossen es, ein paar Minuten in der Nähe eines Pferdes zu verbringen und/oder über die unglaublich weiche Nase der Pferde zu streicheln“, berichtet Ulrike Niedergesäß vom RV Hannover. 

Carola Vieth vom Kreisreiterverband Peine berichtet: „Wir konnten uns beim Reit- und Fahrverein Plockhorst  klassich-barocke Impressionen ansehen, sowohl bei der Bodenarbeit, als auch unter dem Sattel. Es wurden Unterrichtsproben in der Dressur und im Springen gezeigt, Qadrillen wurden geritten, Longenstunden abgehalten und vieles mehr. Ein bisschen gelitten hat die Veranstaltung unter dem starken, kalten Wind, der auf der weitläufigen Anlage doch sehr gepustet hat. Im Rahmenprogramm wurde besonders für die Kinder sehr viel geboten, unter anderem Ponyreiten und Planwagenfahrten. Eine große Strohburg war aufgebaut. Man konnte Shetty-Sulky fahren und ein "fliegender Teppich" war ein besonderes Highlight (ein Trecker mit eine großen Plane hinten dran, mit vielen Kinder drauf wurde über die Wiese gezogen).

In Wipshausen wurde die neue, helle und luftige Reithalle eingeweiht. Es wurde eine Fohlenschau mit verschiedenen Ponyrassen gezeigt, eine Dressurreiterin präsentierte ihr Pferd mit Lektionen bis zur Klasse S, Ponykinder ritten eine Qadrille mit Shettys und vieles mehr. Auch das Rahmenprogramm hatte für Kinder, zum Beispiel mit einem Streichelzoo, viel zu bieten.

Bernd Kirchner vom Arbeitskreis Pferdebetriebe im Pferdesportverband Hannover besuchte den Laurien`s Hof in Stelingen. Passend zum Herbstmarkt war auch hier alles der Jahreszeit entsprechend dekoriert. Ein Schmied und ein Physiotherapeut gaben Einblicke in ihre Arbeit, Kutschfahrten waren ein Zuschauer-Magnet und verschiedene Reitvorführungen rundeten das Programm ab. Auf dem Uelschenhof in Garbsen wurde das Motto Spaß und Spiel für kleine Pferdefans ganz groß geschrieben. So gab es eine Strohburg, Kindertombola, kunstvolle Bemalung von Hufeisen, einen Mini-Parcours für Zweibeiner, Lasso-Werfen mit einer Plastik-Kuh, Treckerfahrten und Ponys zum streicheln. Bunt und proppevoll ging es auch auf Königs Pferdehof zu. Im Schauprogramm gab es eine Sport-Stafette, Barockreiten, Bodenarbeits-Vorführungen, die Vorstellung von 15 verschiedenen Pferderassen, sowie Infos zum Gelände- und Wanderreiten. Der Reiterhof Münkel in Twenge informierte über therapeutisches Reiten und bot Schnupperreiten, Spiele und einen kleinen Imbiss an.

Familie Depenau vom Pferdeparadies Depenau in Uetze schrieb auf ihrer Homepage: „Dank der Hilfe vieler Einsteller war der "Tag der offenen Stalltür" wieder ein voller Erfolg. Viele hundert Besucher verbrachten einen harmonischen Sonntag (sogar die Sonne ließ sich blicken) auf dem Hof, sahen sich die abwechslungsreichen Vorführungen in der Halle an oder schlenderten über den Bauernmarkt im Innenhof. Beim Feldgottesdienst zu Beginn der Veranstaltung brachten viele Besucher Ihre Haustiere mit, die auch gesegnet wurden. Ein gelungener Sonntag - alle sind sich einig: nächstes Jahr wieder!“

Wird es eine Wiederholung geben? Diese Frage stellte der eine oder andere Teilnehmer. „Wir werden zusammen mit den Landesverbänden die Rückmeldungen der Teilnehmer auswerten und dann eine Entscheidung treffen“, sagt Martin Otto, der am Tag nach der Aktion den Feedback-Fragebogen an die über 1.000 Teilnehmer verschickte und nun auf zahlreiche Antworten wartet. tp/bo

08.10.2009

Fotogalerie Reitanlage Meeresberg
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