Sportentwicklungbericht
(SEB):Erste Ergebnisse zur aktuellen Situation der Reitvereine und
Pferdebetriebe vorgelegt
Zunächst einmal widerlegt der SEB,
Reiten sei teuer. Die jährlichen Mitgliedsbeiträge in Vereinen lägen mit
durchschnittlich 39 Euro für Kinder oder 88 Euro für Erwachsene verglichen mit
anderen Sportarten „im Rahmen“, so Breuer. Auch die Reitstunden lägen mit 10
(Kinder) bis 16 (Erwachsene) Euro im Vergleich zu anderen Freizeitangeboten wie
Klavier- oder Tennisstunden nicht hoch – allerdings sei der Unterricht im
Verein günstiger als im Betrieb.
Auch zum Ehrenamt trifft der SEB
eine Aussage. Demnach engagieren sich rund 73.800 Ehrenamtler durchschnittlich
16 Stunden pro Monat in Deutschlands Reitvereinen. Das entspricht einer
jährliche Wertschöpfung von 210 Millionen Euro. Hinzu kommen noch mal 140.000
freiwillige Helfer : „Jedes vierte Vereinsmitglied packt auch ohne Amt an“,
rechnete Breuer vor.
Die Bedeutung des Ausbilders für die
Mitglieder- und Kundengewinnung wird im SEB ebenfalls unterstrichen. 50 Prozent
der Ausbilder sind erster Ansprechpartner auf einer Anlage und in 35 Prozent
der Vereine und 43 Prozent der Betriebe auch gern gesehene „Problemlöser“.
Gleichzeitig beteiligen aber nur zwei Prozent der Vereine beziehungsweise
sieben Prozent der Betriebe ihre Ausbilder mit einer Prämie an der Mitglieder-
und Kundengewinnung.
Der SEB zeigt aber auch, dass über
ein Viertel der Vereine und Betriebe Existenzsorgen haben. Bei den Vereinen
bedroht vor allem die erschwerte Gewinnung von Ehrenamtlern die Existenz. Bei
den Betrieben steht die schlechte Erreichbarkeit mit Bus und Bahn ganz oben auf
der Problemskala. Weitere Sorgen bereiten beiden unter anderem gesetzliche
Auflagen und die Ganztagsschule.
Die erste Auswertung ergab weiter,
dass Vereine und Betriebe die Verbandsleistungen in der Aus- und Fortbildung
von Ausbildern positiv bewerten. Auch fühlen sie sich generell gut beraten.
Dennoch bleiben Wünsche offen. Und: Die Vereine sind mit den
Unterstützungsleistungen der Verbände weniger zufrieden als die Betriebe. Die
Vereine wünschen sich vor allem finanzielle Unterstützung, Hilfe und Beratung
in Sachen Recht und Versicherungen/Finanzen und Steuern, bei der ehrenamtlichen
Arbeit sowie bei der Mitgliedergewinnung und -bindung. Die Betriebe fragen zwar
auch nach Unterstützung in Sachen Finanzen und Steuern. Sie möchten aber auch
mehr Beratung und Information zu Sport und Natur sowie politische Lobbyarbeit
für die Betriebe.
„Der SEB ist Teil einer umfassenden
Analysestrategie der FN, mit dem wir jetzt Informationen über Vereine und
Betriebe gesammelt haben, um im nächsten Schritt strategische Maßnahmen zu
deren Unterstützung zu entwickeln, die wiederum in das Verbandsprojekt „Invest
(Investition in die Zukunft)“ zur Mitgliederentwicklung einfließen“, erklärte
der FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach. Darüber hinaus liefere der SEB
Argumente zur gesellschaftlichen Bedeutung des Pferdesports und zeige auf, wo
der Pferdesport positiv für Gesellschaft und Sportentwicklung tätig ist. Der
SEB soll künftig alle zwei Jahre wiederholt werden. Bo
11.05.2009